"Nachhaltiges Unternehmertum...
... fußt auf soliden und fairen Geschäftspraktiken. Es strebt – unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen sowie ökologischer und sozialer Ziele – nach langfristigem wirtschaftlichem Erfolg.
... agiert chancen- und zukunftsorientiert. Es überzeugt durch Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit. Es lässt sich – auch und gerade in herausfordernden Zeiten – nicht nur von Zahlen, sondern auch von Werten leiten, allen voran von Verantwortung, Freiheit, Solidarität und Rechtsstaatlichkeit.
...steht für Demokratie, soziale Sicherheit und Wahrung der Menschenrechte ein und übernimmt Verantwortung für die Auswirkungen seiner Entscheidungen auf die gegenwärtigen und künftigen Generationen.
Auf dieser Basis generiert nachhaltiges Unternehmertum – ganz im Sinn einer ökosozialen Marktwirtschaft – wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Mehrwert für Eigentümer:innen, Mitarbeiter:innen und die Gesellschaft."
Leitlinien für das gemeinsame Handeln zur Stärkung unternehmerischer Nachhaltigkeit
1.
Als Wirtschaftskammern sind wir proaktive und konstruktive Gestalterinnen einer nachhaltigen Zukunft.
Daher setzen wir uns laufend mit den ökonomischen, ökologischen und sozialen Rahmenbedingungen und deren wesentlichen Herausforderungen – globale Wettbewerbsfähigkeit, Umweltschutz und Klimawandel sowie sozialer Zusammenhalt – auseinander und realisieren neue konstruktive Lösungsansätze.
2.
Als Wirtschaftskammern sind wir Orte des Dialogs.
Wir erkennen an, dass wir alle – Wirtschaft, Politik und Gesellschaft – vor neuen und teils enormen Herausforderungen stehen und dass wir diese Herausforderungen nur gemeinsam bewältigen können. Darum pflegen und fördern wir den unverzichtbaren breiten Diskurs mit vielfältigen Interessengruppen innerhalb und auch außerhalb der Sozialpartnerschaft.
3.
Als Wirtschaftskammern sind wir Vermittlerinnen und Brückenbauerinnen.
Unsere Positionen und Forderungen im Rahmen der Interessenvertretung basieren auf gesetzlich geregelten, klaren und nachvollziehbaren Willensbildungsprozessen und Entscheidungen. Diese werden unter Berücksichtigung unserer Verantwortung für die Zukunft transparent kommuniziert.
4.
Als Wirtschaftskammern erkennen und kommunizieren wir die Chancen, die Nachhaltigkeit unseren Mitgliedsunternehmen wie auch der Gesellschaft bietet.
Daher sind wir bestrebt, eine positive, lösungsorientierte Vision für den Wirtschaftsstandort zu entwickeln und zu vermitteln.
5.
Als Wirtschaftskammern sind wir Begleiterinnen und Unterstützerinnen auf dem unternehmerischen Weg in eine nachhaltige Zukunft.
Daher stärken wir unsere Mitgliedsunternehmen – und damit Österreich – mit unseren umfangreichen Service- und Bildungsangeboten sowie mit unserem großen nationalen wie internationalen Netzwerk.
6.
Als Wirtschaftskammern sind wir Vorbilder.
Daher übernehmen wir auch in unserem eigenen Wirkungsbereich Verantwortung für nachhaltige Lösungen und setzen entsprechende Maßnahmen um.
Nachhaltigkeit als unternehmerisches Prinzip stärken
Als zukunftsorientierte Interessenvertretung ist die Wirtschaftskammer auch im Nachhaltigkeitsbereich verlässliche Partnerin und Unterstützerin ihrer Mitglieder. Dafür wurden auch 2024 strategische Weichen gestellt und neue Aktivitäten gesetzt.
Nachhaltiges Wirtschaften möglich machen – aber ohne überbordende Bürokratie und ausufernde Berichtspflichten: Das erwarten sich die Mitglieder, und das ist auch das große strategische Ziel der Wirtschaftskammer. Das Thema Nachhaltigkeit ist in den zentralen Wirtschaftskammer-Wirkungsbereichen Interessenvertretung, Bildung und Service stark verankert. Um die Mitglieder auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft bestmöglich zu begleiten, wurden auch 2024 Nachhaltigkeitsservices und -initiativen ausgebaut. Mit der im Jahr 2024 entwickelten Agenda für Nachhaltigkeit sollen Betriebe noch besser dabei unterstützt werden, nachhaltig zu wirtschaften und dies auch zu kommunizieren.
Gerade in der von KMU und Familienbetrieben geprägten Wirtschaftskultur ist es oft eine Selbstverständlichkeit, nachhaltig zu wirtschaften. Beim Thema Nachhaltigkeit liefern österreichische Unternehmen bereits jetzt innovative Lösungen zu komplexen Problemstellungen. Die Agenda für Nachhaltigkeit stärkt einerseits Nachhaltigkeit als unternehmerisches Prinzip, sie sorgt aber andererseits auch dafür, dass die Wirtschaftskammer weiter mit guten Ansätzen vorangeht. Mit Nachhaltigkeitsprogrammen und Nachhaltigkeitsberichten wurde in der Organisation viel erreicht und bewegt. Die Orientierung an den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen und an einer nachhaltigen Entwicklung ist in der WKÖ seit langem strategisch verankert, der Corporate Carbon Footprint ist Benchmark für die Betriebsführung.
Nachhaltigkeit umfasst in der Wirtschaftskammer nicht nur ökologische und soziale Handlungsfelder, sondern sie ist auch ein Governance-Thema. Aktivitäten für soziale Verantwortung umfassen u.a. auch Diversity- und Ability-Management sowie betriebliche Gesundheitsförderung. Für 2025 ist die freiwillige Durchführung einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse gemäß den European Sustainability Reporting Standards samt Stakeholder-Dialogen zur Ermittlung der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen für die WKÖ geplant. Auf Basis der ermittelten Themen wird das neue WKÖ Nachhaltigkeitsprogramm 2026+ erstellt.